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Karies ist eine der häufigsten Krankheiten weltweit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 2,3 Milliarden Menschen an unbehandeltem Karies in den bleibenden Zähnen, während etwa 530 Millionen Kinder von Karies in den Milchzähnen betroffen sind. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, das Verständnis für die Ursachen und die Präventionsmöglichkeiten zu schärfen. Und genau das soll dieser Artikel tun!
Die Ursachen für Karies
Karies, oft fälschlicherweise nur als „Loch im Zahn“ bezeichnet, ist eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit. Die primäre Ursache von Karies sind Bakterien, insbesondere Streptococcus mutans, die sich im Mundraum ansiedeln und Zucker in Säure umwandeln. Diese Säure greift den Zahnschmelz an, was später die Behandlung von Karies notwendig macht.
Die Bildung von Karies wird durch vier Hauptfaktoren beeinflusst:
- Bakterien: Bestimmte Typen von Bakterien, wie Streptococcus mutans und Lactobacillus, sind besonders kariesverursachend.
- Zucker: Ein hoher Zuckerkonsum führt dazu, dass die Bakterien im Mund Zucker in Säuren umwandeln, die den Zahnschmelz angreifen.
- Zahnhygiene: Mangelhafte Zahnhygiene ermöglicht es den Bakterien, sich ungehindert zu vermehren und Plaque zu bilden.
- Speichelfluss: Speichel hat eine schützende Funktion im Mund, indem er die Säuren neutralisiert und Zahnschmelzminerale wieder auffüllt. Ein verminderter Speichelfluss kann daher Karies begünstigen.
Ernährung: Der stille Angreifer
Zucker ist einer der Hauptverursacher von Karies, aber nicht der einzige. Auch andere kohlenhydratreiche Lebensmittel können zu ihrer Entstehung beitragen. Dabei sind vor allem fermentierbare Kohlenhydrate gefährlich, zu denen neben Zucker auch Stärke zählt. Lebensmittel wie Brot, Getreideflocken, gebackene Bohnen und Pizza können ebenfalls Karies verursachen.
Auch die Häufigkeit der Zuckeraufnahme spielt eine grosse Rolle. Bei häufigem Konsum können sich die Zahnbeläge nur schwer regenerieren. Die wiederholte Säureeinwirkung führt zur Demineralisierung des Zahnschmelzes.
Prävention: Ein mehrschichtiger Ansatz
Die Vorbeugung von Karies erfordert einen mehrschichtigen Ansatz, der sowohl hygienische als auch ernährungsbedingte Massnahmen umfasst.
Regelmässiges Zähneputzen
Zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist unerlässlich. Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe. Zudem wird die Plaque entfernt, die Hauptursache für Karies.
Zahnseide und Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume
Zahnseide und Interdentalbürsten sind elementare Werkzeuge für die Mundhygiene, oft aber unterschätzt. Diese Hilfsmittel sind darauf ausgelegt, die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume zu reinigen, in denen Zahnbürsten in der Regel nicht effektiv arbeiten. Plaque und Speisereste können sich in diesen engen Bereichen ansammeln und zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen.
Mundspülungen zur Reduktion der Bakterien im Mundraum
Mundspülungen ergänzen das tägliche Zähneputzen und tragen zur Reduktion der Bakterienlast im Mund bei. Sie sind meist antibakteriell und enthalten Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin oder ätherische Öle, die das Bakterienwachstum hemmen.
Regelmässiger Gebrauch von Mundspülungen kann Entzündungen des Zahnfleisches vorbeugen und die Mundhygiene verbessern. Es gibt auch spezielle Varianten mit Fluorid, die den Zahnschmelz stärken und somit zusätzlich vor Karies schützen.
Spezielle Zahnpflegekaugummis, die den Speichelfluss anregen
Zahnpflegekaugummis bieten eine praktische Möglichkeit, die Zahnhygiene unterwegs zu unterstützen, besonders nach den Mahlzeiten, wenn das Zähneputzen nicht möglich ist. Diese Kaugummis enthalten keinen Zucker und sind mit Xylitol oder anderen Zuckeraustauschstoffen angereichert, die nicht kariogen wirken. Durch das Kauen wird der Speichelfluss angeregt, der eine natürliche Schutzfunktion erfüllt.
Ernährung umstellen
Die Reduktion der Zuckeraufnahme ist ein entscheidender Faktor in der Kariesprävention. Man sollte versuchen, zuckerhaltige Getränke und Snacks zu reduzieren und dafür gesündere Alternativen wie Obst und Gemüse zu wählen.
Routineuntersuchungen beim Zahnarzt
Regelmässige Zahnarztbesuche sind unerlässlich, um Karies frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine professionelle Zahnreinigung entfernt hartnäckige Plaque und verhindert so, dass sich Bakterien ansiedeln können.
Zudem kann der Zahnarzt Versiegelungen auf den Kauflächen der Backenzähne anbringen, die besonders anfällig für Karies sind. Diese Versiegelungen bieten zusätzlichen Schutz. Tipp: So überwindet man die Angst vor dem Zahnarztbesuch.
Fazit: Karies kann man vermeiden
Karies ist eine ernstzunehmende Krankheit, die bei unzureichender Zahnpflege und falscher Ernährung schnell chronisch werden kann. Durch gezielte Massnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich minimieren.
Eine Kombination aus guter Zahnhygiene, bewusster Ernährung und regelmässigen Zahnarztbesuchen bildet die beste Verteidigungslinie gegen Karies. Der Kampf gegen Karies beginnt im Alltag und mit der Übernahme von Verantwortung für die eigene Zahngesundheit. Denn nur, wer seine Zähne pflegt, bleibt wirklich gesund.
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