Sehenswürdigkeiten Wallis: Lac Bleu und Bilderbuchdörfer

Die nächste Station unseres Road-Trip durchs Wallis führt ins Val d`Hérens mit dem einmalig schönen Lac Bleu. Das Eringer-Tal ist mit Abstand die ursprünglichste Destination unserer Wallis-Reise mit uralten Dörfern, Bergbauern und einer fast unberührt scheinende Landschaften. Und über Allem thront der markante, weiss gezuckerte Berg „Dent Blanche“ mit 4’357 m. in der Nebensaison gehts hier sehr untouristisch und entspannt zu und her. Wer malerische Aussichten und echtes Wallis-Feeling abseits der Massen sucht, wird hier fündig.

Tipp Wallis: Pyramides d’Euseigne

An der Strasse ins Val d`Hérens liegen die Pyramides d’Euseigne. Nach vielen Kurven und Windungen erspähen wir vom Auto aus die weissen Kalkformationen. Das Foto machen wir auf der gegenüberliegenden Seite des Naturphänomens.

Wanderung zum Lac Bleu, Arolla

Der Lac Bleu steht seit langem auf meiner Schweizer Seen-Bucketlist. Wir wollen den Weg ab Arolla/Pramousse hochwandern, aber wir finden den Startpunkt irgendwie nicht. Keine Ahnung, wo man den Wanderweg findet. Daher entscheiden wir uns, zum Ausgangspunkt La Gouille zu fahren und das Auto dort zu parken. Diesen kann man nicht verfehlen, denn ein grosses Hinweisschild „Lac Bleu“ steht am Strassenrand. Genügend gratis Parkplätze sind vorhanden. Auch in ein Restaurant kann man vor oder nach der Wanderung einkehren.

Für den wirklich steilen Aufstieg ab La Gouille zum Lac Bleu brauchen wir ca. 50 Minuten inklusive Verschnaufpausen und Fotostopps. Am Wanderweg passieren wir malerische, von der Sonne geschwärzten Hütten, die so typisch fürs Wallis sind. Dazu gibts immer wieder tolle Ausblicke übers Val d`Hérens.

Der Anblick des Lac Bleu entschädigt für die ganzen Mühen beim Aufstieg! Das Wasser schimmert wegen den Algen und dem Gestein in den schillerndsten grün/blau Tönen. Bereits Anfang Oktober muss es hier Nachts sehr kalt sein – auch Mittags ist der See teilweise noch von einer dünnen Eisschicht bedeckt. Umringt von Lärchen, die sich hier bereits gelb verfärbt haben, ergeben sich einmalige Naturschauspiele. Mehrere Picknick-Tische und Brätlistellen befinden sich rund um den See. Warum mal nicht einen ganzen Tag hier verbringen? Ich habe hier jedenfalls einen der schönsten Plätze der Schweiz gefunden. Weil der See etwas anstrengender zu erreichen ist, halten sich nur wenige Menschen hier auf. Wer einen idyllischen Platz und gute Fotomotive abseits des Massentourismus sucht, ist hier sicher richtig.

Rundgang durchs Dorf Evolène

Nach der Wanderung zum Lac Bleu erkunden wir das Dorf Evolène, dem Hauptort des Val d`Hérens.

Beschaulich ist ein sehr treffendes Wort für das kleine Dörfchen. Evolène ist nicht ganz so perfekt herausgeputzt wie Grimentz, aber auf jeden Fall einen Sightseeing-Stopp wert. Parkplätze finden wir an beiden Seiten des Dörfchens. Durch die Hauptgasse führt eine Einbahnstrasse.

In einem traditionellen Metzgerei-Lädeli decken wir uns mit Fleisch und Würsten aus dem Tal ein. Der Metzger freut sich über Kundschaft – an Wochentagen in der Nebensaison ist hier wirklich nicht viel los. Das Dorforiginal mit grauem Bart will sofort wissen, woher wir kommen. Und als wir eine Wurst von der Eringer-Kuh kaufen, kann er seinen Stolz nicht verbergen und erzählt uns einiges über die riesigen, schwarzen Kühe. Sie seien ganz lieb und gutmütig. Aber wenn die Tiere in den Ring steigen, dann würde es schon heftig zu und her gehen, meint er. Bis zu 900 Kilo können die gewaltigen Kühe auf die Wage bringen. Hier gibt es noch die Tradition der Eringer-Ringkämpfe. Ein Walliser Kulturgut.

Essen im Restaurant de la Paix

Unser Abendessen geniessen wir in der holzverkleideten Hütte des Restaurant de la Paix. Die Speisekarte wurde sogar als Fotobuch gebunden und mit Bildern aus der Region angereichert. Wir entscheiden uns für Polenta und Ragout sowie die Spezialität des Hauses – Fondue im Brotmantel. Hier werden die Brotstücke nach und nach abgebrochen und fürs Fondue genutzt. Bis am Schluss nichts mehr übrig bleibt.

Food Tipp Wallis: Restaurant Au Vieux Mazot Chez Raymonde

Die Wirtin Raymonde wurde durch diverse TV-Beiträge über ihr Raclette auf offenem Feuer bekannt.

Geheimtipp Wallis: Dorf La Sage

Wir übernachten im Boutique Hotel de la Sage im gleichnamigen Dorf. Das Dorf liegt auf einer Sonnenterrasse hoch über dem Val d`Hérens. Von oben aus haben wir ein wunderschönes Bergpanorama und Sicht aufs ganze Tal.

Zum Besuch in La Sage gehört ein Spaziergang zur Barockkapelle St. Christophe.

Unser Boutique Hotel in La Sage ist ein uraltes Gebäude, das teilsaniert wurde. Leider funktioniert das Wi-Fi in den Zimmern nicht. Ein kümmerliches Signal erhält man in den Aufenthaltsräumen. Das Hotel ist recht speziell eingerichtet mit persönlichen Gegenständen der Eigentümer. Bevor man vom Zimmer zum Abendessen geht, sollte man unbedingt die Öfen aufdrehen, sonst könnte es in der Nacht empfindlich kalt werden. Das Badezimmer ist renoviert und sauber. Der junge Besitzer, der in Jogginghosen am Front Desk sitzt, ist wirklich nett und ist bei Fragen zur Region behilflich. Er spricht Französisch und Englisch. Natürlich geht hier alles etwas gemächlicher und unkonventionell zu und her.

Dies ist unsere private Terrasse, wo man leuchtende Sonnenuntergänge bewundern kann – inklusive Alpenglühen.

Leider verbringen wir nur 1 Nacht und 1 Tag im Val d`Hérens. Der Besuch des Lac d`Arbey mit der Spiegelung des Dent Blanche sparen wir uns fürs nächste Mal auf. Und wir müssen unbedingt noch ein Foto von den wuchtigen Eringer-Kühen machen. Das haben wir nämlich verpasst.

Nächste Station auf unserer Walliser Reise: Champéry in Portes du Soleil.

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Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Wallis Tourismus