Norwegen Kreuzfahrt Reisebericht – Teil 3
Norwegen Fjord-Kreuzfahrt Part 1: Bergen
Fjord-Kreuzfahrt Part 2: Geiranger
Norwegen Kreuzfahrt: Andalsnes – Spritztour zum Trollveggen
Andalsnes ist für viele Kreuzfahrer der Ausgangspunkt für die Fahrt mit der Rauma-Bahn. Da mein Partner nach 5 Minuten Zugfahrt einpennt, ist das für uns keine gute Idee.
Wegen akutem Bewegungsmangel auf dem Kreuzfahrtschiff entscheiden wir uns für einen sportlichen Aktiv-Ausflug. Per Bike gehts zur 10 Kilometer entfernten Trollwand. Sie ist Europas höchste Felswand und ragt 1 Kilometer gen Himmel empor. Ohne organisierten Kreuzfahrtausflug ist man in Andalsnes quasi aufgeschmissen, oder man besorgt sich ein Mietauto. Die Stadt selbst hat rein gar nichts zu bieten.
Wir schliessen uns dem velofahrenden Kreuzfahrt-Grüppli an und radlen auf flachem Gelände über den Rauma-Fluss bis zur Trollwand. Während der kurzen Stippvisite an einem nahen Campingplatz mit moosüberwucherten Holzhüttli entdecken wir sogar ein Auto mit Schweizer Kennzeichen. Der idyllische Zeltplatz bietet Natur pur – der tosende Fluss, die grünen Wiesen, riesigen Gesteinsmassen. Erinnert mich irgendwie an die Schweiz.
Die Bike-Tour ist für Naturliebhaber sehr zu empfehlen, auch Unsportliche sollten keine Mühe haben, die flache Strecke zu bewältigen. Unterwegs finden sich immer wieder Hütten und Landhäuser im echten Norwegen Style – fast wie aus der nordischen Sage entsprungen.
Norwegen Kreuzfahrt: Ålesund- Weitsicht am Hausberg Aksla
Das kleine Städtchen Ålesund liegt inmitten von Bergketten, Inseln und Fjorden. Hübsche Häuser im Jugendstil prägen das Bild. Den wahren Reiz dieses Kreuzfahrt-Ziels ist aber die rundum-Aussicht vom Berg Aksla. Vorher muss man 418 Stufen erklimmen. So oder so – die tolle Aussicht auf die Stadt entschädigt für die schweisstreibende Beinarbeit.
Norwegen Kreuzfahrt: Trondheim – Krönungsstadt norwegischer Könige
In Trondheim liegen die Kreuzfahrtschiffe etwas weiter weg von der Innenstadt. Man braucht mindestens 30 Minuten, um dorthin zu gelangen. Das Highlight Trondheims ist der alte Stadtteil Bakklandet mit seinen farbigen Holzhäusern, Cafés und Souvenirshops.
Nirasdom
Hier wurden die norwegischen Könige gekrönt. Für nordische Verhältnisse ist der Nirasdom ein riesiges Gotteshaus. Die wuchtige Frontfassade zieren unzählige Statuen von Heiligen und Menschen aus dem alten Testament. Schräg: einige Skulpturen tragen den Kopf auf ihren Händen. Wäre interessant, wenn mir ein Theologe die Bedeutung aller Insignien erklären könnte.
Am 4. Juli feiert Königin Sonja Geburtstag – genau an diesem Tag besuchen wir die Festung Kristiansten. Militärs feuern unter norwegischer Flagge ohrenbetäubende Gruss-Salven ab.
Der Fahrrad-Lift ist eine Eigenart Trondheims und führt hoch zur Festung. Leider ist das Teil nicht in Betrieb – ich hätte zu gern gesehen, wie sich jemand hochschleifen lässt…(fail video? anyone?).
Ausserhalb der Stadt ist ein Besuch der Bergarbeitersiedlung Røros zu empfehlen.
Norwegen Kreuzfahrt: Molde / Romsdal Volksmuseum
Diese Art von Folk Open-Air Museum ist in beinahe jedem Land zu finden. Weil die Häuser keine Originale sind, bieten diese Orte für mich wenig Reiz. Trotzdem versprüht das Museum mit seinen urchigen Holzhütten und wilder Vegetation den norwegischen Charme längst vergangenen Zeiten.
Eine Sängerin singt ein berührendes norwegisches Volkslied.
Norwegen Kreuzfahrt: Eidfjord – Wasserfall Vøringsfossen
In Eidfjord zeigt sich das Wetter von der typisch norwegischen Seite: es regnet pausenlos. Somit ist die Sicht am Wasserfall getrübt – leider, denn bei schönem Wetter hätte man eine grossartige Weitsicht.
Mörderwanderung Preikestolen
In Stavanger kann man sich zwischen der gemütlichen Sightseeingtour im weissen Städchen und der Wanderung auf den weltberühmten Preikestolen entschieden. Ich würde euch dringend raten, den Trip trotz knapper Zeit ohne organsierten Kreuzfahrt-Ausflug zu absolvieren. So könnt ihr in eurem eigenen Tempo hochwandern. Mit guter Fähren- und Busplanung ist das durchaus gut machbar.
In sportlich-überschätzender Manier presche ich los – steil nach oben, auf schmalen und steingen Pfaden.
Der Weg führt vom Autoparkplatz in nur 4 Kilometern zum Predigerstuhl. Aber diese 4000m ziehen sich qualvoll in die Länge. Ich finde die Wanderung extrem anstrengend, auch wegen den Massen an Leuten, die sich die Pfade hochschieben. Ok, ich bin wohl trotz gelegentlicher Wanderung in den Schweizer Bergen einfach nicht fit genug. Mit Schnappatmung erreiche ich mein Ziel…irgendwann.
Mein Tipp: plant genügend Zeit ein, lasst euch nicht hetzen und seit vorsichtig!
Oben tummeln sich die Wander-Touris und jeder möchte ein Selfi mit sich und dem Fjord knipsen.
Ja, das Wetter könnte besser. Im Sonnenschein strahlt der Lysefjord (Lichtfjord) in hellem Türkisblau.
Mit der Preikestolen-Wanderung geht für mich die Norwegen-Kreuzfahrt dem Ende zu.
Mein Fazit: Norwegen ist ein Paradies für back to the roots-Naturliebhaber. Die Wanderwege sind sehr naturbelassen, ganz anders als in der Schweiz, wo überall Berghütten stehen und Gondeln das Hochwandern überflüssig machen. Und ich muss zugeben, mein Faultier-Ich hätte sich ein Sesselilift am Preikestolen gewünscht. Aber dann wäre ja wieder die Ursprünglichkeit Norwegens in Gefahr….
Die Norweger sind ein extrem sportliches Völkchen – sogar 70 jährige Damen und kleine Kinder überholten mich auf der Preikestolen-Wanderung. Peinlich, aber auch beneidenswert 🙂
Gerne hätte ich in Norwegen etwas mehr von den Wikingern mitbekommen – dafür müsste man wohl ins Museum nach Oslo fahren. Die Rollo-Statue in Bergen war meine einzige Begegnung mit den Wikingern. Das „3 Schwerter im Fels“-Monut habe ich leider verpasst.
Trotzdem kann ich euch Norwegen uneingeschränkt empfehlen – Natur, riesige Fjorde, Fischgerichte, urchige Holzbauten und tolle Menschen 🙂
Ich hoffe, mein Blog – Reisebericht aus Norwegen hat euch gefallen.
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3 Comments
Marco
17. Februar 2016 at 16:48Norwegen hat schon was. War 2014 mit dem Motorrad im hohen Norden. Von der Meeresseite her habe ich das Land noch nicht gesehen, muss aber auch eindrücklich sein.
swisstravelgirl
17. Februar 2016 at 21:22dann warst du sicher beim Nordkapp?
Die Fjord-Landschaften sind unbedingt sehenswert.
Marco
17. Februar 2016 at 22:05am Nordkap war ich 2008. Damals noch im Auto. Allerdings ist das m.M. mehr ein Ziel das nicht mehr als ein Besuch wert ist.