Fondue Iglu auf der Engstligenalp in Adelboden
Für den Geburtstag meines Freundes habe ich mir eine eiskalte Überraschung ausgedacht. Wir feiern das neue Lebensjahr auf über 2000m in einem Fondue Iglu im Berner Oberland.Auf der Engstligenalp bei Adelboden gibts über die Wintermonate ein ganzes Igludorf mit Fondueessen und Übernachtungsmöglichkeiten. Das Essen im Fondue Iglu muss man im Voraus reservieren, bezahlen kann man direkt an der Talstation der Gondel. Parkplatzgebühren bezahlt man keine. Für Iglugäste gibt es Zusatzfahrten der Luftseilbahn: Talfahrten um 19.15, 19.30 und 22.00 Uhr.
Ich möchte euch mit diesem Fotobericht erzählen, wie unser Erlebnis im Fondue Iglu auf der winterlichen Engstligenalp war.
Die Engstligenalp im Winter
Ich packe meine Stiefel mit extra-warmen Einlegesohlen, meine dickste Winterjacke und eine Schicht Thermos-Unterwäsche. Die Luftseilbahn bringt uns von „Unter dem Birg“ auf die Engstligenalp. Heute ist das Wetter echt garstig und eiskalt – die Bise weht uns um die Ohren. Oben auf der Engstligenalp gibts kaum Sicht und die Stimmung erinnert mich an an eine Polarexpedition zum Nordpol. Ein paar hartgesottene Skifahrer drehen noch ihre Runden.
Winterwunderland im Fondue Iglu
Wenige Meter unterhalb der Bergstation befindet sich das Fondue Iglu. Der Eingang ist unscheinbar, das Iglu eher ein riesiger, aufgeschütteter Schneehaufen. Ich hatte mir im Vorfeld Eskimo Iglus vorgestellt, die hübsch in der Landschaft des Hochplateaus angelegt wurden. Bei schlechter Sicht muss man sich den Weg zum Iglu selber suchen. Ich finde, hier könnte man noch mit Laternen besser den Weg zum Eingang kennzeichnen.
So unspektakulär das Fondue Iglu von Aussen erscheint – im Inneren findet man sich in einem märchenhaften Winterwunderland wieder. Beim eisigen Foyer werden die Reservationen geprüft und man wird zu einem Tisch begleitet. Den Raum und den Tisch kann man nicht selber auswählen.
Das feine Adelbodner Fondue
Wir sind unter der Woche an einem Donnerstagabend im Fondue Iglu zu Gast. Die Bedienung, ein junger Hipster, ist fröhlich und interessiert, was sich später auf das Trinkgeld auswirkt. Nicht alle Fondue-Nischen sind besetzt, daher gehts mit dem Service sehr flott. Das Fondue ist à Discrétion – man kann so viel Nachschub vom geschmolzenen Käse verlangen, wie man möchte. Uns reicht bereits ein Caquelon. Die Getränke bezahlt man separat. Wir entscheiden uns für heissen Punsch.
Zum Fondue wird ein grosser Brotkorb, 3 Gewürze (Paprika, Pfeffer und Kräuter) und einen Schuss Rahm serviert. Zwiebeli oder Cornichon und Kartoffeln musste man separat bestellen und bezahlen, was ich sehr schade finde. Hier bezahlt man das einmalige Ambiente im Iglu – ohne dies wäre das Fondue und die Getränke recht überteuert. Vor allem, wenn man nicht grosse Mengen an Fondue essen kann.
Zum Dessert bestellen wir Meringues mit Rahm und zwei Kaffees zum Aufwärmen. Die Sitzplätze sind zwar mit Fellen und Decken ausgestattet. Trotzdem spürt man nach einer Stunde Sitzen die Kälte bis in die Knochen – daher genügend Kleiderschichten anziehen. Mütze, Schaal und Handschuhe nicht vergessen.
Sightseeing im Fondue Iglu
Nach dem echten Adelbodner Fondue besichtigen wir die anderen fantasievoll gestalteten Iglu Räume mit Eisskulpturen. Jeder Raum ist einem bestimmten Thema oder Symbol zugeordnet: Sonnenblume, Stern, Schneemann, Rose, Kuh oder Adler. Das Labyrinth aus Fondue Räumen ist riesig und einmalig schön gemacht. Geräusche oder Geplapper von anderen Gästen hört man kaum – die Schneemassen sind ein natürlicher Schallschutz.
Schlafen im Iglu auf der Engstligenalp
Hinter dem Hotel Wildstrubel befinden sich die Schlaf Iglus. Wir lassen es uns nicht nehmen, einen kurzen Blick in die eisigen Räume zu werfen. Ich habe bereits eine klirrende Nacht im Kemmeriboden-Iglu hinter mir. Daher genügt mir heute das Besichtigen der wunderbar gestalteten Schlafzimmer. Für abenteuerlustige Paare ist eine Übernachtung im Iglu genau das Richtige. Echte „Gfrörli“ und Angsthasen lassen besser die Finger davon.
Spaziergang zu den vereisten Englistgenfällen
Direkt hinter der Talstation der Gondel verläuft ein schöner, kurzer Winterwanderweg zu den gefrorenen Engstligenfällen. Ich empfehle euch, etwas früher einzutreffen und einen kurzen Blick auf das Naturspektakel zu werfen. Leider kann man nicht sehr nahe an die Fälle ran – natürlich auch wegen der Lawinengefahr. Wir haben mehrmals kleinere Schneeabgänge beobachtet.
Fazit Fondue Iglu
Das Essen in einem Fondue Iglu ist eines der schönsten Erlebnisse, die man in der Schweiz im Winter unternehmen kann. Hier spürt man die Kälte und den Schweizer Winter wirklich hautnah. Auch wenn es recht teuer ist. Grosse Esser kommen eher auf ihre Kosten, weil man mehrmals Nachschub verlangen kann.
Noch ein kleiner Exkurs ins Blogger Leben
Ich habe beim Fondue Iglu angefragt, ob unser Besuch unterstützt werden könnte. Leider wurde dies abgelehnt und wir haben die Kosten selber übernommen – trotz nicht gerade günstigem Preis. Selbstverständlich schreibe ich trotzdem einen Bericht (also gratis Werbung ohne Gegenleistung) zum Fondue Iglu. Ich finde, der Ausflug und das Erlebnis sind per se einfach toll und ich möchte euch darüber berichten. Als Blogger sollte man nicht nur positiv schreiben, wenn man eingeladen wurde. Sondern weil das Angebot toll ist! Eventuell ist es ja auch eine Idee für euren Winterausflug? Vor allem als romantische Überraschung für den Partner / die Partnerin kann ich es sehr empfehlen – vielleicht inklusive einer Übernachtung im Schlaf Iglu?
Nichts mehr verpassen?
Ich hoffe, mein Reisebericht zum Fondue Essen im Iglu auf der Engstligenalp hat euch gefallen. Wenn ja, folgt mir auf Facebook, Twitter und Instagram, RSS-Feed und Bloglovin. Über Kommentare freue ich mich ebenfalls.
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3 Comments
travel story's bessere haelfte
4. März 2018 at 16:15die iglu’s in adelboden sind top, die kuenstler haben hier richtig gute arbeit geleistet. die schlaf iglus sehen auch recht heimelig aus, auf jedenfall ist man dort gut gegen die kaelte gewappnet da man nicht nur decken hat, sondern auch schlafsaecke.
@inka: das habe ich mir auch schon gefragt, ich nehme mal an dass sie sie mit nen duennen faden befestigt haben und nach dem gefrieren den faden abgeschnitten oder rausgezogen haben.
Inka Chall
20. Februar 2018 at 20:45Wie toll! Das hört sich mega an und die Fotos sind absolut traumhaft (wie haben die bloß diese „Schneemänner“ in das Eis bekommen?). Bin sehr neidisch, obwohl ich die letzten Tage quasi ums Eck war, aber das hier ist schon ein echt besonderes Erlebnis. Das „flippe“ ich gleich mal weiter!
Liebe Grüße
Inka
helga
20. Februar 2018 at 21:29Liebe Inka
ja, es ist wirklich etwas Besonderes 🙂
Das Fondue Iglu findet bestimmt im nächsten Jahr auch noch statt. Vielleicht übernachtest du ja dann auch gleich in einem Iglu?
(Ich habs ausprobiert, ein separater Blogpost zu diesem frostigen Erlebnis folgt noch)
Liebe Grüsse
Helga