Kreuzfahrt Panama Reisen Weltweit

Ein Tag bei den Embera Indianern in Panama

Reisebericht: Besuch im Dorf der Embera Indianer

Im Rahmen der Mittelamerika-Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 4 ankern wir vor Panama in der Hafenstadt Colón und fahren zu den Embera Indianern.

Colón ist überhaupt keine Schönheit und man sollte eine Tour ins Umland machen, um möglichst rasch von der City wegzukommen. Ausserdem ist es zu gefährlich, sich als Kreuzfahrt Tourist alleine in Hafengegend rumzutreiben.

Mein Schiff Mittelamerika: Ausflug Panama

In Panama denkt man als Erstes an den Besuch des Panama-Kanals und den Gatún-Schleusen. Mir ist das viel zu industriell. Interessant mit Sicherheit – aber einfach nicht schön anzuschauen. Ich mag keine Schleusen, keine Staudämme und kein Beton. Deswegen entscheide ich mich im Kreuzfahrt-Hafen Colón für die Tour zu den Embera Indianern und hoffe auf einige schöne Fotomotive. Es war insgesamt ein tolles Erlebnis. Wann hat man sonst wieder die Chance, einen Besuch bei echten mittelamerikanischen Indianern zu machen? Die Menschen sind wunderschön, gelassen und wohl sehr zufrieden in ihrer Umgebung. Natürlich laufen die Indianer im Alltag nicht immer mit den schönen, farbigen Kleidern rum. An den Ufern sehen wir einige Fischer, die ganz normale Shirts und Hosen tragen. Aber für den Touristen-Besuch geben sie sich Outfit-technisch wirklich Mühe. Die Embera sind ein stolzes und selbstbewusstes Volk, das erkennt man sofort.

Bilder vom Dorf der Embera Indianer in Panama











 

           

Erfahrungen Besuch bei den Embera Indianern in Panama mit einem Ausflug von Tui Cruises

Der Trip fand zum Embera-Dorf Parara Puru im Chagres-Nationalpark in Panama statt.

Ihr seht, dass die Bilder wirklich toll geworden sind und dass der Besuch im Dorf der Embera Indianer ein Fest fürs Auge war. Trotzdem ist der Ablauf des Besuchs, wie er von den Veranstaltern vorgegeben wird, nicht ideal und verbesserungswürdig. Ich möchte euch hier meine Gedanken weitergeben:

Beschrieb von Tui Cruises in der Ausflugs-Broschüre vs. Wirklichkeit

Ein Tag bei den Embera-Indianern




Die Netto-Zeit bei den Emberas im Dorf dauert höchstens 2 Stunden – nicht ein Tag.

Auf Ihrer ca. 1,5-stündigen Fahrt zum Chagres National Park gibt Ihr Guide Ihnen Erklärungen zu den Embera Indianern.

Ja, die Fahrt dauert tatsächlich 1.5 Stunden durch teilweise holprige Strassen. Es wird ein Toiletten-Stopp in einem kleinen Museum eingelegt (ohne Möglichkeit, Getränke zu kaufen). Leider funktionierte die Spülung der WCs nicht und es interessiert niemanden, den Mangel zu beheben. Die Erklärungen zu Panama sind auf Englisch und werden nicht von Tui-Scouts übersetzt. Ich erwähne dies, weil ich weiss, dass viele ältere Reisegäste der Kreuzfahrt kein Englisch können.

Angekommen steigen Sie in einfache Holzlangboote um. Vorn ein Indianer mit einer Stake, begeben Sie sich zusammen auf eine idyllische Fahrt auf den Wasserwegen durch das Regenwaldgebiet. Halten Sie die Augen nach Äffchen, Tukane oder auch Faultieren offen. Nach etwa 30 Minuten erreichen Sie den Embera-Stamm, der hier sehr ursprünglich inmitten der Natur lebt.

Dass wir in Holzboote steigen stimmt, auch ein Indianer mit Stake ist vorhanden. Jedoch ist die Fahrt nicht idyllisch und führt nicht durch ein Regenwaldgebiet. Die Boote werden mit einem Motor betrieben und die schnelle Fahrt dauert höchstens 7 Minuten bis zum Dorf über einen grossen See. Man fährt nicht so Nahe am Ufer, als dass man Affen oder andere Tiere sehen könnte. Ich finde es schade, dass in der Ausflügsbroschüre falsche Hoffnungen geschürt werden. Das Dorf Parara Puru ist nicht so weit von der Zivilisation abgelegen, wie man meinen könnte. Man darf keinen Trip in den Amazonas erwarten. Bei diesen Ausflügen ist jeweils ein Tui-Scout dabei, der dem Schiff später melden könnte, dass die Ausflugsbeschreibung angepasst werden muss. Aber die Tui-Scouts sind ja sowieso eine (unnötige) Klasse für sich…

Wir werden von den Indianern mit Musik und Tänzen an der Boots-Anlegestelle begrüsst.

Die nächsten ca. 2 Stunden besuchen Sie das Indianerdorf…

Die Dauer des Besuches ist tatsächlich ca. 2 Stunden, wobei leider fast eine Stunde Erklärungen zuerst in Spanisch von einem Indianer, dann in monotonem Englisch übersetzt vom Tourguide Alvaro. Ich hätte viel lieber gehabt, die Indianer hätten uns ihre Dorf-Aktivitäten aktiv gezeigt, anstatt mir alles nur von einem Guide übersetzten zu lassen. Dann endlich konnten wir uns im Dorf umsehen, Fotos machen (ca. 20 Minuten) und Souvenirs kaufen. Die Indianer bleiben in ihren Familien-Verbünden hinter den Verkaufs-Tresen und bewegen sich nicht mehr frei im Dorf. Das ist für uns Fotografinnen und Fotografen sehr schade. Es hätte völlig gereicht, wenn 1 Familienmitglied den Marktstand betreut hätte. Ich weiss, dass sind versnobbte Touri-Wünsche, aber ich hätte gerne noch mehr Fotos von den Indianern in ihrem „natürlichen Dorfleben“ gemacht. Das war hier so nicht möglich. Ausserdem war das Licht fürs Fotografieren in der grossen Halle schwierig. Man darf sich im Dorf frei umsehen, aber die Hütten und Innenräume kann man verständlicherweise nicht betreten, da diese bewohnt sind. Ein begehrtes Fotomotiv waren natürlich die kleinen Indianer-Kinder, die mir schon fast leid taten, als die Touristen es etwas mit Fotografieren übertrieben haben.

Im Anschluss gabe es noch 2 Tänze mit Musik und dann hiess es auch schon wieder Abschied nehmen von den Indianern.

….die Emberas freuen sich, Ihnen einen Einblick in ihre Kultur zu geben

Gewisse Indianer freuen sich tatsächlich über den Besuch der Touristen. Bei anderen erkennt man relativ rasch, dass sie wohl von der Gemeinschaft „gedrängt“ wurden, bei diesen Touri-Events mitzumachen und dass sie eigentlich gar keine Lust haben. Ich kann es ihnen nicht ganz verübeln, da sie regelmässig den ganzen Zirkus für die Touristen durchführen „müssen“, aber sie verdienen ja schliesslich ihr Geld damit. Anscheinend haben sich die Indianer vor Jahren selber an die Touristiker gewandt, um zahlende Gäste in ihre Dörfer einzuladen. Eigentlich eine ganz schöne Verdienstmöglichkeit. Die Touristen haben sich auch allesamt korrekt und freundlich verhalten, soweit ich das beurteilen kann.

….Schauen Sie sich um und erstehen Sie am Ende ggf. ein Souvenir für die Daheimgebliebenen

Die Embera Indianer haben schöne Dinge gearbeitet, keine Frage. Nur sind die Preise gemessen am Lohn-Niveau des Landes Panama völlig überrissen. Der Durchschnittslohn in Panama beläuft sich auf 500 $ im Monat. Ein einfacher, geflochtener Teller aus Palmwedeln kostet 40 $. Uns würde erklärt, dass die Indianer 1 Dollar pro Stunde Arbeit verrechnen. Nun glaube ich nicht im Traum, dass eine geübte Embera-Frau 40 Stunden für einen Flecht-Teller braucht. Nun gut, die Indianer sollen ja Geld verdienen und so ihr Dorf und ihre Kultur bewahren können und wir kauften ein kleines Frosch-Figürchen aus Stein für 15 $. Dazu liess ich noch 10 $ auf dem Tisch für den Stammesältesten. Natürlich hatten wir bereits mit unserem Ausflugs-Geld den „Eintritt“ ins Dorf bezahlt.

Verpflegung: Snack

Es gibt ein Sandwich mit Trutenfleisch, Muffin, getrocknete Bananen in Palmblättern mit Fisch. Dazu eine Flasche Mineralwasser. Das Sandwich wird ein einer grossen Plastikbox serviert! Völlig unnötig und schade. Der Fisch und die Bananen hätten doch gereicht und es wäre kein Plastik-Müll entstanden. Ich hoffe, dies wird noch geändert. Gerne hätten wir auch lokale Früchte probiert – ebenfalls ohne Zivilisationsmüll. Der Rest der Sandwiches wird später den wilden Hunden an der Boots-Anlegestelle verfüttert.

Durchführung der Tour

Durchgeführt wird die Tour von der lokalen Reiseagentur Aventuras 2000. Es gibt noch einen zweiten Ausflug zu Indianern, der von Tui Cruises vermittelt wird: Bootstour zu den Embera-Indianern & Gatún-Schleusen. Man sollte wissen, dass dort nicht dasselbe Dorf angefahren wird.

Alternative zur Tour vermittelt von Tui-Cruises

Alternativ wäre ein Trip zu den Indianern mit Rudy-Tours zu empfehlen. Rudy ist ein deutschsprachiger Guide, der Tagestouren für Kreuzfahrttouristen zu den Embera Indianern anbietet. Meines Wissens fährt er ebenfalls nochmal ein anderes Indianerdorf an.

Fazit und Meinung Besuch bei den Embera Indianern

Der Ablauf des Besuchs ist verbesserungswürdig und könnte viel spannender gestaltet werden, obwohl das Dorf und die Embera Indianer auf jeden Fall einen Trip Wert sind! Ich nehme es den Indianern nicht übel, wenn sie teilweise etwas gelangweilt sind vom vielleicht hunderdsten Touri-Besuch. Wenn ihr in Panama seid, solltet ihr unbedingt die Chance nutzen und diese interessanten und wunderschönen Menschen besuchen! Wir haben vor Ort nicht ganz so viele Informationen vom Leben der Indianer erhalten, aber es lohnt sich, zuhause noch ein bisschen im Internet zu recherchieren. Für uns Europäer ist alles sehr exotisch und wunderschön anzusehen und wenn die Indianer so einen angenehmen Lebensunterhalt verdienen können, finde ich das klasse. Schade ist, dass unser Besuch wiederum Zivilisationsmüll verursachen muss wie die Plastikboxen der Sandwiches.

Möchtet ihr auch gute Fotos auf eurer Reise machen können? Dann empfehle ich euch von Herzen den Online-Foto-Kurs von 22 Places! Für mich eigentlich der am besten erklärte Kurs für Anfänger der Fotografie.

Nichts mehr verpassen?

Ich hoffe, mein Blog – Bericht zum Besuch bei den Embera Indianern hat euch gefallen. Wenn ja, gebt mir doch ein Like auf Facebook, Twitter und Instagram. Oder folgt mir über den RSS-Feed und Bloglovin. Über Kommentare freue ich mich ebenfalls.

[jetpack_subscription_form]

You Might Also Like

3 Comments

Leave a Reply