Reisebericht: Mein perfekter Tag in Wien
Die liebenswerte Hauptstadt Österreichs besuche ich als Ausflug von Budapest aus. Wien stahlt im Gegensatz zum etwas heruntergekommenen Budapest den wohligen Prunk vergangener Zeiten aus. Gepaart mit der gastfreundlichen Art der Einheimischen und den vielen historischen Sehenswürdigkeiten ist Wien für mich als Kulturinteressierte ein absolutes Muss. Natürlich werde ich mich als kleine Schlemmerin auf ein echtes Wiener Schnitzel stürzen. Darauf freue ich mich bereits seit meiner letzten Österreich-Stippvisite.
Anreise ab Budapest nach Wien
Mit dem Schnellzug „Railjet“ düse ich in nur 2.37 Stunden direkt vom Bahnhof Budapest-Keleti nach Wien-Meidling, wo ich mit der Besichtigung von Schönbrunn starten kann. Die Reise im modernen Schnellzug finde ich mega-praktisch, jedoch sollte man unbedingt an eine Sitzplatzreservation denken. So ist man zwar mit den Reisezeiten etwas unflexibel, aber ohne Reservation steht man in den Gängen.
(Märchen-) Schloss Schönbrunn
Jeder ausländische Reisende steuert das weltberühmte Sissi-Schloss an. Entsprechend voll kann es werden – vor allem Asiaten lieben den Wiener-Schick. Die Anlage ist wunderbar gepflegt und die Gärten blühen im Frühling in den schönsten Farben. Das Besucher-Management ist top-organisiert. Im Vorfeld konnte ich bereits meine Einlass-Tickets buchen und zuhause ausdrucken. So gelange ich ohne Wartezeiten an den Besuchermassen vorbei direkt ins Schloss. Als Vielreisende weiss ich, dass ein solch reibungsloses Touristenmanagement nicht selbstverständlich ist (Negativbeispiel: Versailles). Schade, dass Fotografieren in den Innenräumen verboten ist. Einmal hab ichs doch gewagt, aber diverse Aufpasser wissen die Fotoattacken der Touris zu verhindern.
Wer auf Protz und Prunk steht, ist in Schönbrunn richtig. Für Menschen mit Barock-Aversion muss es eine Qual sein. 🙂
Das Schloss entführt mich in die längst vergangene Sissi-Märchenwelt. Ich liebe es! Jedoch sollte man genügend Wasser und Ausdauer mitbringen. Der Park und die Schlosstour sind riesig! Für den Tierpark reicht meine Zeit leider nicht mehr – allein hierfür braucht man einen halben Tag.
Schnitzel-Suchti
Österreich ist für mich ein Schlemmer-Land. Deftige Hausmannskost und viele Traditionsgerichte lassen mein Foodie-Herz höher schlagen. Zum Mittagessen fahre ich in die Wiener Innenstadt zur Hofburg und lasse es mir mit Wiener Schnitzel, traditionellem Kartoffelsalat und köstlichem Spinatstrudel gutgehen. Zum Nachtisch bestelle ich ein deftiges Stück Kuchen und Wiener Kaffee mit dicker Schlagsahne. Herrlich.
Farbiges Spektakel im Stephansdom
Im grossen Wiener Wahrzeichen findet während meines Besuchs eine tolle Lichtinstallation statt. Das Schiff der Kathedrale leuchtet in vielen Farbtönen und bietet spektakuläre Fotomotive. Eine schöne Idee, das Gotteshaus in komplett neuem Licht erstrahlen zu lassen.
Im knallengen Aufzug fahre ich auf die Dachterrasse und lasse meinen Blick über Wien schweifen. Besonders gut gefällt mir das Mosaik mit dem Wiener Wappentier.
Wiens süsseste Versuchung: die Mozartkugel
Ein weiteres Wiener-Klischee muss natürlich ebenfalls bedient werden. In der Schweiz sind die Mozartkugeln ebenfalls zu haben, aber einiges teurer. So decke ich mich mit einer Ladung der delikaten Marzipan-Schoko-Pralinés ein.
Besuch beim Grab der Kaiserin
Wenige Schritte vom Stephansdom entfernt wage ich mich in die Katakomben der Habsburger Kaisergruft. Es riecht muffig und die Stimmung ist irgendwie gruselig. Morbide Sargdekorationen sollen an die Endlichkeit des Lebens erinnern.
Hier liegt Kaiserin Elisabeth begraben. Sissis Grab ist unspektakulär, aber auch heute legen die Menschen noch Blumen nieder.
Wow, diese Gebäude und Statuen…
Schön, dass die Wiener Innenstadt so einfach zu Fuss zu erkunden ist.
Ein kleiner Spaziergang führt mich zur Pfarrkirche St. Michael. Von dramatischen Heiligenstatuen bin ich immer sehr fasziniert – am liebsten würde ich mir eine solche Skulptur ins Wohnzimmer stellen. Leider muss ich mich mit einem Foto vom Erzengel Michael mit goldenen Flammenschwert und Schild begnügen. Auch das Innere der Kirche ist sehenswert, beim Betrachten des wunderschönen Hochaltars mit den Engelsdarstellungen bekomme ich Gänsehaut.
Beim Parlamentsgebäude bietet die griechische Göttin Athena und im Hintergrund die Österreich-Flagge ein schönes Fotomotiv.
Auf dem Vorplatz des neugotischen Wiener Rathaus findet ein Rummelmarkt mit Biertischen und Fahrgeschäften statt. An einem der Verpflegungsstände gönne ich mir noch ein letztes Wiener Kaffee, bevor ich mich von Österreichs Hauptstadt verabschieden muss und per Railjet zurück nach Budapest fahre.
Nur 1 Tag in Wien reicht nicht
Und im selben Moment bereue ich es, nicht länger in Wien bleiben zu können. Aber ich komme auf jeden Fall zurück, um den Wiener Prater, das Historische Museum und das Grinzing Quartier zu erkunden. Und die Staatsoper… es gibt wirklich noch so viel zu sehen und 1 Tag ist definitiv zu wenig für die grossartige, sympathische Stadt.
7 Comments
Ein Wochenende im Tirol: Hoteltipp und Sehenswürdigkeiten - Reiseblog
14. Juli 2018 at 14:33[…] Österreich kenne ich bisher nur die Hauptstadt Wien und Salzburg. Was die Urlaubsregion Tirol zu bieten hat, möchte ich in knappen 3 Tagen erkunden. […]
Lydia
3. März 2016 at 12:23Hey Helga,
Sehr schöne Übersicht. Für noch geht es dieses Jahr auch einen Tag nach Wien – da danke ich dir für diese tollen Tipps. 🙂
Liebe Grüße
Lydia
helga
3. März 2016 at 16:11Hallo Lydia, danke für deinen Comment. Ich wünsche dir viel Spass in Wien, einer ganz tollen Stadt.
Monika and Petar Fuchs
1. März 2016 at 11:09Was für ein schöner Beitrag! Der Spinatstrudel sieht richtig lecker aus! Mal sehen, ob wir den das nächste Mal auf einer Speisekarte entdecken. Von Wiener Kaffees gar nicht zu sprechen! Danach sind wir inzwischen süchtig. Wir sind erst vor ein paar Jahren zum ersten Mal in Wien gewesen. Seitdem lässt uns diese Stadt als Genuss- und Kultur-Reisende nicht mehr los. Bei jedem Besuch entdecken wir Neues.
helga
3. März 2016 at 16:12Hallo Monika und Petar, Wien ist meine Lieblingsstadt, wenns ums Essen geht! Sooo lecker 🙂
Melli
29. Februar 2016 at 11:55für Wien lohnt es sich auf jeden Fall mehr als einen Tag einzuplanen, letztes Jahr war ich für 5 Tage dort, ich glaube ich die meisten machen die Tour umgekehrt wie du, also für einen Tag von Wien nach Budapest
Schönbrunn hat mir auf jeden Fall richtig gut gefallen und wenn ich irgendwo nicht fotografieren darf kaufe ich mir immer Postkarten mit den Bildern drauf als Erinnerung
lg
helga
29. Februar 2016 at 12:18Hallo Melli
zum Glück war ich vor ca. 15 Jahren mit der Familie für 1 Woche in Wien. Dort habe ich wirklich fast alles gesehen, inklusive Prater, Tierpark und Grinzing Quartier.
Aber Wien ist mehrmals eine Reise Wert 🙂
Übrigens: in Schönbrunn habe ich heimlich ein bisschen rumgeknipst 🙂 einfach nicht erwischen lassen und ohne Blitz. Es geht vor allem ums Verkaufen der Postkarten, wie du richtig sagst 🙂
Grüsse