Sevilla Citytrip: Meine Empfehlungen

Sevilla-Reisebericht mit Tipps für die Hauptstadt von Andalusien.




Bei uns Schweizern stehen Städte wie London, Paris, Amsterdam oder Berlin ganz oben auf der Reiseliste. Klar – alles tolle Orte. Aber wie wärs mal mit einem Trip in den Süden von Spanien? Sevilla hat mich absolut positiv überrascht. Aussergewöhnlich sauber, freundliche Menschen, keine Touri-Abzockerei, nur wenige fliegende Händler, genügend Polizeipräsenz, um sich sicher zu fühlen.
Man merkt, dass die Einwohner von Sevilla alles tun, damit sich die Gäste wohl fühlen. Und erst die Sehenswürdigkeiten – Spanien in Reinform gepaart mit arabischem Einflüssen. Ein ideales Reiseziel für Frühling und Herbst. Einige Brocken Spanisch zu können, schadet übrigens nie und bringt viele Sympathiepunkte! Mit diesem Spanisch-Online-Kurs habe ich noch auf die Schnelle einige Wörter und Sätze für die Reise gelernt.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Sevilla

1. Palast Alcazar

Der Palast ist die unbestrittene Hauptsehenswürdigkeit und gehört zu jedem Sevilla Urlaub dazu. Ich habe zum Alcazar einen eigenen Beitrag verfasst mit vielen Fotos und Tipps.

2. Sightseeing-Tipp: Kathedrale von Sevilla und La Giralda

Die gigantische Kathedrale mit dem markanten Giralda-Turm ist ein weiteres Highlight von Sevilla. Die Innenräume sind gewaltig und beeindruckend. Viele Nebenaltare in unterschiedlichen Stilrichtungen, Wandelgänge und Kultschätze können bestaunt werden (Erklärungen per Audio-Guide möglich). Die Eintrittskarten können auch hier vorab online gekauft werden. Vor allem an Peak-Tagen ist dies empfehlenswert.

Die Giralda – der grosse Glockenturm – lässt sich zu Fuss erklimmen. Immer wieder bieten sich unterwegs schöne Ausblicke über die Stadt und den Innenhof mit den Mandarinenbäumen. Es gibt keine Stufen, sondern nur Schrägen. Der Gang verengt sich je höher man man aufsteigt. Die aufsteigenden und absteigenden Besucher teilen sich denselben Gang. Ich würde mir wünschen, dass hier alle Touristen etwas mehr Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen würden. Man muss sich ja nicht mit Absicht noch breiter machen als man ist. Und mit den Buddys kann man sich ja auch unterhalten, wenn man im Gänsemarsch unterwegs ist.

Innerhalb der Kathedrale findet man sich in Wandelgängen im italienischen Stil wieder.

Dieser schöne Schlüssel würde sich doch wunderbar als Halskette machen.

3. Der schönste Ort in Sevilla: Plaza de España

Diesen Platz muss man in Sevilla einfach gesehen haben. Für mich ist es einer der schönsten Prunkplätze in Europa.

Fotostory zur Plaza de España

4. Die grüne Lunge von Sevilla: Park Maria Luisa

Nach dem Besuch der Plaza de España bietet sich ein Spaziergang im angrenzenden Maria Luisa Park an. Palmen und Mosaik-Brunnen, Pavillons und kleine Seen können bestaunt werden. Anscheinend verirren sich aber nur wenige Touristen hierher. So hat man den Park fast für sich alleine. Der Zugang zur Parkanlage ist gratis.

Das Archäologische Museum befindet sich am Ende des Parks.

Die Blütenpracht im Frühling ist einfach zauberhaft. Ich hätte noch den ganzen Tag unter den Bäumen verbringen können.

Im Sommer blühen in diesen Gärten die Rosensträuche. Aber jetzt im April wird der Park von pink dominiert.

5. Hoteltipp Sevilla: Hotel Alfonso XIII

Das schönste und bekannteste Hotel von Sevilla kann auch ohne Übernachtung besichtigt werden.

Meine ausführliche Bewertung zum Hotel Alfonso XIII

6. Shopping in Sevilla: Santa Cruz Quartier

Im Quartier rund um den Alcazar und die Kathedrale befindet sich das touristische Zentrum. Viele Tapas-Bars, Geschäfte und schöne Bauwerke säumen die Strassen.

Sevilla Flamenco Flashmob

Immer wieder werden auf den Strassen spontane Tänze aufgeführt. Wir kamen in den Genuss eines Flamenco-Flashmobs.

Die Gruppe hat 2-3 Stücke getanzt und ist danach so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht sind. Flashmob eben.

7. Stierkampfarena Sevilla – Plaza de toros de la Real Maestranza

Stierkampf ist ein leidiges Thema, das für uns Schweizer nur schwer nachvollziehbar ist. Von Anfang an ist der Kampf auf das Quälen und den Tod des Stiers ausgerichtet.  Trotzdem habe ich die Stierkampfarena und das dazugehörige Museum im Rahmen einer Führung besichtigt (Englisch und Spanisch). Auch wenn man mit der Tradition nicht einverstanden ist – interessant sind die Infos und das Museum allemal. Man erfährt einiges über die Geschichte des Stierkampfs und wie der Ablauf eines Turniers überhaupt funktioniert. Anmerkung: das Museum ist meiner Meinung nach absolut nicht für Kinder geeignet (Gore…). Der Guide hält sich auch nicht mit detaillierten Erklärungen zurück, wie genau der Stier getötet wird. Das Fleisch wird nach dem Tod des Stiers auf die Märkte von Sevilla gebracht und ist immer sofort ausverkauft.

Im April ist Hochsaison für die Tierkämpfe. Fast jeden Abend findet ein Anlass statt, immer sehr gut besucht – auch von Touristen. Vor allem Amerikaner scheinen hier keine Berührungsängste zu haben. Wenn ein Kampf stattfindet gibt es geänderte Zeiten für die Führungen (nur bis Mittags).

Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass ich gegen jegliche Form von Tier-Kämpfen bin. Trotzdem lässt sich die Tradition nicht leugnen – die Spanier tuns trotzdem, obs uns Schweizern passt oder nicht…leider! Eigentlich sollte man als Tourist diese grausame Unsitte nicht unterstützen, auch nicht mit der Besichtigungstour, die ich gemacht habe.

Kommt euch diese Architektur bekannt vor? Der Europa-Park in Rust hat von hier die Ideen für die Gestaltung des Spanischen Themenbereichs geholt.

9. Empfehlenswerte Rooftop-Bars in Sevilla

Dachterrassen-Tipp: Abends unbedingt ins EME Cathedral Hotel oder ins Hotel Doña Maria aufs Dach gehen. Von diesen Rooftop-Bars hat man einen schönen Blick auf die beleuchtete Giralda.

10. Turm-Besteigung zu Sevilla: Torre del Oro

Als Besucher kann man auf den Turm steigen und hat eine schöne Sicht über den Fluss und die Stadt.

Weitere Sehenswürdigkeiten Sevilla

Ebenfalls sehenswert sind die Stadtpaläste mit schönen Innenhöfen:

Casa de Pilatos und Casa Lebrija. Sevilla ist eine Stadt, in der man auch mal planlos rumschlendern kann und immer wieder zu schönen Plätzen und Orten gelangt.

Auch der Stadtteil Triana mit den schönen Mosaiken und Märkten ist ein Besuch wert.

Was habe ich in Sevilla nicht besucht?

Ich habe keine Flamenco-Shows besucht und keine Flussfahrt auf dem Guadalquivir unternommen. Auch der Metropol Parasol, das grösste Holzkonstrukt der Welt, hat mich nicht interessiert.

Praktische Tipps Sevilla

Anreise Sevilla

Ca. 12km ausserhalb des Stadtzentrums von Sevilla befindet sich der internationale Flughafen. Nur 2.30 Stunden Flugzeit von der Schweiz bietet Sevilla das ideale Reiseziel für Sonnenanbeter und Kulturinteressierte. Direktflüge gibts mit Easyjet und Swiss. Wegen den idealen Abflugzeiten (für einmal!) haben wir die Variante ab Genf mit Easyjet gewählt. Wir durften sogar gratis Aufgabegepäck am Schalter aufgeben. Der Flughafen von Sevilla ist klein und überschaubar. Vor dem Haupteingang befindet sich gleich der Taxistand – das ist auch die einfachste Möglichkeit, rasch in die Innenstadt zu kommen. Bei unserer Ankunft war die Taxi-Linie jedoch nicht sonderlich gut bedient – es bildete sich eine lange Schlange. Nach ca. 20 Minuten konnten wir unser Taxi einsteigen und wurden sicher zu unserem Hotel chauffiert. Kosten: ca. 20 Euro.

Hotelwahl Sevilla

Auf jeden Fall ein Hotel in der Innenstadt wählen. Fast alle Sehenswürdigkeiten lassen sich so fussläufig erreichen. Die Aussenquartiere von Sevilla bestehen aus tristen Wohnblocks. Hier möchte man nicht übernachten, auch wenns sehr günstig ist. Lieber etwas mehr Geld ausgeben und dafür direkt im Zentrum übernachten. So kann man auch noch abends die beleuchtete City erleben und muss nicht noch eine längere Rückreise ins Hotel auf sich nehmen. Sehr schön finde ich die Hotels mit Innenhof (Patio) oder Dachterrasse, wo man nach einem anstrengenden Tag entspannen kann.

Reisezeit Sevilla

Ich besuchte Sevilla im April, was ich als sehr angenehme Jahreszeit empfand. Leider kann es aber immer wieder einzelne Tage mit Regen geben. An schönen Tagen wird es bis 25 Grad warm. Morgens und abends ist es eher kühl. Das Beste im Frühling: die Obstbäume blühen wunderschön! Einzelne Gartenanlagen sind noch nicht in voller Blüte.

Achtung: im April findet die Semana Santa (wunderschön ausgestattete religiöse Prozessionen durch die Innenstadt) und die Feria (eine Art spanisches „Oktoberfest“) statt. Viele Touristen und Spanier reisen genau deswegen nach Sevilla und die Hotelpreise steigen. Wer sich aber vor allem auf die Sehenswürdigkeiten konzentrieren möchte, sollte diese Daten unbedingt meiden, da die Strassen von Menschen überquillen. Ich war mir bei der Buchung darüber nicht bewusst – glücklicherweise erwischte ich eine Zwischenwoche zwischen Semana Santa und der Feria 🙂 Phu.

Viele spanische Kinder und Jugendliche sind auf Klassenfahrt – das kann ganz schön laut werden – wegen des Hormonrausches wird auch nicht so genau auf die Umwelt und die Mitmenschen geachtet 🙂

Reisedauer

3 Tage in Sevilla reichen, um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gemütlich zu erkunden. Wir haben Sevilla auch als Homebase für einen Trip zur Alhambra gewählt, daher haben wir uns für 5 Übernachtungen entschieden. Auch Cordoba mit der Mezquita erreicht man per Zug in weniger als einer Stunde.

Essen Sevilla

Klar – in Sevilla isst man Tapas. Nur sind die nicht alle überall gleich gut – auch wir hatten Tapas, die nicht frisch zubereitet wurden und nicht ganz so lecker schmeckten. Eine Internetrecherche lohnt sich hier auf jeden Fall, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte. Die besten Tapas-Bars, die in jedem Reiseführer vermerkt sind, sind jeweils bereits von den Einheimischen sehr gut besucht und eine Reservation ist ratsam. Günstig isst man allemal – ca. 2.5 – 4 Euro pro Tapa. Für 30 Euro hatten wir zu zweit ein gutes Abendessen. Für uns eher unpassend waren die Essenszeiten der Spanier. Erst ab 20.30 Uhr öffnen die Restaurants abends. Für die Müdigkeit nach Sightseeing-Touren nicht gerade ideal. Trotzdem sollte man abends unbedingt rausgehen und durch die belebten Strassen schlendern – man kann auch in mehreren Tapas-Restaurants Halt machen 🙂

Reiseführer-Empfehlung Sevilla

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