Herbstwanderung Saas Fee

Schon die Fahrt mit dem Postauto ins herbstliche Saas Fee hat mir den Atem geraubt. Die Hänge gespickt mit abwechselnd gold und sattgrün leuchtenden Lärchen und Arven, der Himmel azurblau. Ich hatte den perfekten Herbst-Wandertag erwischt.

Erreichbarkeit Saas Fee im Herbst

Saas Fee ist ab Bern in 2 Stunden per SBB und Postauto erreichbar. Für die Rückreise musste ich mich beim Busterminal im Dorf mit der gewünschten Rückreisezeit registrieren lassen. An schönen Herbsttagen verlaufen sich viele Wanderer und Ausflügler in den Ort, die abends wieder aus dem Tal chauffiert werden möchten. Es scheint eventuell etwas unflexibel, aber durchaus verständlich, damit genügend Postautos zur Verfügung gestellt werden können. Nach Saas Fee fährt kein Zug.

Saas Fee Dorf

Der Busterminal befindet sich mitten im Dorf, wo rasch die gelben Wander-Wegweiser zu finden sind. Es lohnt sich, noch ein bisschen im Dörfchen zu vereweilen mit den schönen Gässchen und den typischen Walliser Speichern. Pittoreske Fotomotive sind garantiert.

Wer nicht wandern möchte, findet an der Bergstation Allalin das höchstgelegene Drehrestaurant Europas. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick auf das gesamte Saastal und die umliegenden Berge und Gletscher.

Es kann sein, dass in der Zwischensaison Läden und Restaurants geschlossen haben, aber das spielte für mich keine Rolle, da ich genügend Wasser und Proviant dabei hatte.

Saas Fee: Wanderung in Richtung Grächen

Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, eine Wanderung ab Kreuzboden zu unternehmen. Jedoch ist die Bahn auf den Kreuzboden bei Saas Grund Ende Oktober in Revision (unbedingt die Fahrzeiten unter Hohensaas konsultieren), somit musste ich kurzfristig umdisponieren. Das Saastal ist aber überall wunderschön, daher war das kein Problem.

Ich habe schliesslich eine Rundwanderung vom Dorfkern ausgehend Richtung Grächen auf dem Grächner Höhenweg unternommen und konnten dabei unglaublich schöne Fotos schiessen. Die Wanderzeit für den gesamten Höhenweg beträgt ca. 8 Stunden und sollte dementsprechend frühmorgens begonnen werden. Ich war ca. 1.5 Stunden hin und 1.5 Stunden zurück auf dem Pfad unterwegs.

Der Wanderweg führt aus dem Dorf hinaus Richtung Waldgebiet.

Spaziergang zur Waldlichtung

Nach kurzer Wanderzeit gelangt man an eine Lichtung mit Kinderspielplatz und einem Holzbrücklein.

Hier befindet sich auch der Märliweg.

Die Lichtung mit der Holzbrücke ist perfekt, um Fotos zu schiessen und tief durchzuatmen.

Danach steigt der Weg stetig an und führt durch dichte Waldgebiete mit grandiosen Ausblicken auf die umliegenden Berge und das Saastal.

Die Sonne lässt die Bäume in gold-strahlendem Licht erscheinen.  Leider kann man übers Internet nicht den grandiosen Geruch des Waldes übertragen. Ich habe tatsächlich noch nie einen Wald besuch, der einen solch wunderbaren Duft verströmte: eine Mischung von trockenem Harz, Gräsern, Tannenzapfen und Sonnenstrahlen. Zwischen den Bäumen sah man Eichhörnchen tanzen, Vögel zwitschern, Spechte hacken. Einfach innehalten und geniessen, es ist paradiesisch.

Eine sitzende Kuh habe ich bisher noch nie gesehen. Sie liess sich auch nicht durch vorbeigehende Wanderer stören.

Bei bereits untergehender Sonne führte die Wanderung auf gleichem Weg zurück ins Dorf.

Wow ich bin begeistert. Das Wallis im Herbst ist ein Traum.

Eins ist klar: ich komme wieder, diesmal aber für mindestens ein Wochenende, um die Gegend länger und intensiver geniessen zu können. Mal schauen, wann es klappt.

Eigentlich möchte ich nach wie vor gerne die Wanderung vom Kreuzboden machen, wie ursprünglich geplant…

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