Mirage Gstaad: Wanderung zum Spiegel-Haus

Das funkelnde Spiegel-Chalet Mirage Gstaad steht im Berner Oberland zwischen Gstaad und Schönried. Es gilt als Teil der „Gstaad Kunstausstellung“ und ist das Werk des Künstlers Doug Aitken aus Kalifornien.

Das Chalet stand bis März 2021! Es ist nun abgebaut und kann nicht mehr besucht werden.

Bei den Einheimischen gab es Kontroversen zum Glashaus, einigen gefällt es gar nicht, dass in der idyllischen Bergwelt moderne Kunst stehen soll. Ich find es auf jeden Fall spannend, ein nicht-alltägliches Fotomotiv vorzufinden. Die Location ist ideal auf einer Anhöhe gewählt. So kann sich das Haus von allen Seiten in der Bergwelt spiegeln. Der Besuch ist gratis und das Gelände zu jeder Zeit frei zugänglich. Noch bleibt genügend Zeit, das Chalet im Sommer, Herbst und im Winter zu erleben: es wird bis im Januar 2021 an diesem Ort belassen. Jede Jahreszeit reflektiert sich unterschiedlich an den Glaswänden. Besonders im Winter sieht das temporäre Kunstwerk märchenhaft, mitten in Schnee und Eis, umzingelt von den kantigen Berwipfeln.

Mirage Gstaad Location / Standort

Wie kommt man zum Mirage Gstaad?

Das Glashaus liegt am Panoramaweg zwischen Schönried und Gstaad. Man kann nicht bis zum Chalet fahren, sondern muss entweder von Schönried oder Gstaad hinwandern. Ich habe mein Auto am Bahnhof von Schönried parkiert. Während Corona sind die Parkuhren nicht in Betrieb, so konnte ich mein Auto gratis abstellen. Beim Bahnhof sichtet man rasch den Wegweiser „Mirage Gstaad“. Die Orientierung fällt leicht dank der grossen Wegweiser recht einfach, die Pfade sind gut signalisiert. Bis zum Glashaus dauert es höchstens 20 Minuten zu Fuss, der Weg geht talwärts. Mit Kindern easy machbar, mit älteren Leuten muss man abschätzen, ob diese wieder den Hang hochlaufen können. Man kann den Besuch zu einem ausgedehnten Spaziergang von Schönried hinunter nach Gstaad verlängern. Von Gstaad fährt ein Zug zurück nach Schönried.

Ich habe mich am offiziellen Flyer von Gstaad Tourismus orientiert. Auf dem Flyer wird der Bahnhof Gruben erwähnt, den ich aber so nicht empfehlen kann. Während Corona stoppen die Züge nicht an dieser kleinen Haltestelle. Dafür fährt ein Ersatzbus, der vorne an der Strasse bei der Schranke hält (nicht am Bahnhof). Das ist etwas verwirrlich, wenn man die Gegend nicht kennt. Und wenn man den Bus verpasst, muss man sowieso wieder den Weg zurücklaufen.

Fotografieren des Spiegel-Chalet

Jede Regung der Natur, der Sonnenuntergang, die Wolken, die Wiesen – alles spiegelt sich in den Glaswänden. Auch das Innere des Chalets besteht aus Glas. Nur die Böden sind mit Holz ausgekleidet und bereits recht ausgetreten. Die Glaswände erscheinen auf den Fotos blitzblank, in Wahrheit sind sie übersät mit Handabdrücken und einem Pollen-Film. Pingelige Fotografen werden sicher gut beschäftigt sein, diese Spuren im Lightroom oder Photoshop auszubügeln (bei meinen Fotos wurde nichts retouchiert).

Ich habe die Fotos zwischen ca. um 19.00 am 4. Mai 2020 aufgenommen. Später versinkt die Sonne hinter dem Chalet und es wird dunkel. Die Fotos gelingen besser, wenn die Spiegel von der Sohne angestrahlt werden. Ein Night-Shooting mit Langzeitaufnahmen wäre aber sich auch spannend. Es muss wunderschön aussehen, wenn sich der Sternenhimmel auf den Flächen reflektiert.

Idealer Besuch des Mirage Gstaad

Der Besuch des Chalets hat seinen Reiz, wenn möglichst wenig Leute zugegen sind. Vor allem zum Fotografieren braucht man Ruhe und keine störenden Passanten, die einem ins Bild laufen. Daher empfehle ich, die Installation antizyklisch zu besuchen. Ich war an einem gewöhnlichen Montagabend da und mit mir nur 1 Spaziergängerin und 1 Velofahrer. Oder man bringt die nötige Portion Geduld mit, wenn man ausschliesslich an den Wochenenden Zeit hat.

Rund um das Haus ist ein Weg mit Holzspänen ausgelegt. Darüber hinaus sollte man die Pfade nicht verlassen und nicht auf dem Gras rumtrampeln. Es versteht sich von selbst, keinen Abfall liegen zu lassen. Leider lernen es die Menschen immer noch nicht. Warum auch immer.

Das Spiegel-Haus liegt direkt am Panoramaweg Schönried-Gstaad. Nicht weit vom Spiegel-Chalet befindet sich das tolle HUUS Gstaad, ein stylisches Viersterne-Superior Hotel.

Ich finde, der Besuch des Mirage Gstaad ist empfehlenswertes Ausflugsziel für den Corona-Sommer in der Schweiz.

Abschnitt auf dem Wanderweg Saanenmöser – Schönried – Gstaad

Wer eine eine längere Wanderung (7 km) unternehmen möchte und trotzdem das Mirage Gstaad nicht verpassen will, dem empfehle ich, den Wanderweg ab Saanemöser zu starten.

Auf dem Weg hinunter ins Tal passierte ich dieses kleine Gülleloch, wo sich etwas Regenwasser angesammelt hat. Als Fotografin suche ich an allen mögliche und unmöglichen Orten nach Reflektions-Flächen 🙂

Unterwegs spaziere ich an einem Bauernhof mit Selbstbedienungs-Käseschrank vorbei.

Abends bei Sonnenuntergang präsentiert sich das Saanenland still und wie aus dem Bilderbuch.

Ich hoffe, mein Blogpost zum Spiegel Chalet Mirage Gstaad hat euch gefallen.

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